Hüter des Hasses

Getreuer Lazarus,

ich schreibe Euch, um meiner wachsenden Unruhe Ausdruck zu verleihen angesichts der Widerspenstigkeit, die ich in letzter Zeit bei Euch und den anderen Erzbischöfen feststellen muss. In den vergangenen Monaten fiel mir eine zunehmende Verfinsterung Eurer Gedanken auf, für die ich keine Erklärung habe. Ihr und Eure Brüder seid die Ersten unter den Auserwählten des Lichts. Sollten unsere Gefolgsleute und Anhänger auch nur einen Riss in unserer Autorität vermuten, würden wir, fürchte ich, einen Großteil der Kontrolle über dieses alte und unruhige Land verlieren.

Unserer Linie wurde vor langer, langer Zeit die Aufgabe übertragen, über Kurast und seine Bewohner zu wachen. Wie Ihr genau wisst, ist es unsere Pflicht, den Ruhm des Lichts in alle Himmelsrichtungen zu tragen, ob es nun willkommen ist oder nicht. Am wichtigsten aber ist, die Horadrim haben unserer Kirche den Auftrag erteilt, die Fesseln nicht zu lockern, die unseren dunklen Gast unter der Tempelstadt binden. Da es unserer alleinigen Verantwortung obliegt, Mephistos Seelenstein zu verwahren, muss ich mir die Frage stellen, ob Eure schreckliche Aufgabe nicht womöglich Eure edlen Seelen auf eine üble Weise beeinflusst.

Was auch immer der Grund dafür sein mag, dass Ihr Euch plötzlich meinem Willen widersetzt, ich wünsche, dass Ihr und Eure Erzbischöfe unverzüglich zu mir kommt, damit wir uns beraten können. Wenn Ihr nicht die Kraft noch den Mut habt, Eure Pflicht zu tun, wie es sich für einen wahren Diener des Lichts geziemt, muss ich einen anderen für Eure Aufgabe finden. Für die Sicherheit und Zukunft der Kirche Zakarums ist es unabdinglich, dass der Herr des Hasses auf ewig gefesselt bleibt. Ich werde nicht dulden, dass die Kirche durch Kleingeisterei und Eifersucht ihrer Diener in Gefahr gerät. Ich erwarte Euch.

Sankekur
Que-Hegan